Eintrag 25.02.2008

Zusammen wurdet ihr geboren, und zusammen sollt ihr fortan sein.
Ihr werdet zusammen sein, wenn die weißen Schwingen des Todes eure Tage zerstreuen.
Ja, sogar im stillen Andenken Gottes werdet ihr zusammen sein.
Aber lasst Raum sein in eurem Zusammensein.
Und lasst die Winde des Himmels zwischen euch tanzen.
Liebt einander, aber fesselt euch nicht mit eurer Liebe: Lasst sie eher wie ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seele sein.
Füllt des anderen Becher, aber trinkt nicht aus demselben Becher.
Gebt dem anderen von eurem Brot, aber esst nicht von demselben Laib.
Singt und tanzt und freut euch gemeinsam, aber lasst den anderen auch für sich sein, so wie die Saiten einer Laute für sich sind, auch wenn sie alle von derselben Musik vibrieren.
Und steht zueinander, aber steht nicht zu nahe beisammen: Denn auch die Pfeiler des Tempels stehen alle für sich, und die Eichen und Zypressen wachsen nicht im Schatten des anderen.
(Von der Ehe....Khalil Gibran)