Eintrag 27.07.2010

Hoffnungen.
Ich erinnere mich an keine Zeit, in der ich die nicht hatte.
Ich komme nach Hause, lasse mich in den nächsten Sessel fallen und bin still.
Sie waren immer etwas, was mich aufbaute, ohne Kompromisse, um meine Ziele im Auge zu behalten.
Damals, z.B, in der Grundschule, als ich meiner "ersten Liebe" eine Karte schrieb und er sie zerriss, voll Ablehnung gegenüber meiner Geste. Trotzdem gab ich nicht auf und ging mit erhobenem Kopf meinen Weg.
Doch jetzt sind grade diese Hoffnungen mein nervlicher Tod.
Ich sehe aus dem Fenster und komme mir wie unwirklich vor.
Weisst du wieso?
Ich glaube, ich hoffe auf das Falsche. Immer das Falsche.
Liebe, falsch.
Freunde, falsch.
Alkohol, falsch.
Ich werde neu anfangen, abstumpfen, ohne Freunde und jegliche Art von Gefühlen.
Ist das nicht wieder eine Hoffnung? Ein Leben ohne großartige Ereignisse?
Auf dem Weg ins Bad sehe ich viele Bilder von früher.
Ich bin nicht so, wie ich sein sollte, sein will, nur so wie ich eben bin.
Das fiel mir auf, als ich dann in den Spiegel blickte.
Aber was gibt's da groß zu sagen?
Ich bin konkurrenzlos.
Wieso?
Es gibt nichts und niemanden, für den ich Konkurrenz darstellen könnte.
Was ist schon Charakter?
Ich stehe mit niemandem auf derselben Höhe, genauso fehlbar wie alle anderen Bastarde dieser Welt.