
In Platons Symposios hat Aristphanes, wie die anderen Anwesenden, die Aufgabe,
eine Rede über Eros zu halten.
Als Lustspieldichter gestaltet er mythologisches Urwissen über die
ursprüngliche Gestalt der Menschen als Doppelwesen in seiner originellen Art.
Sie seien kugelrund gewesen, hätten vorn und hinten ein Gesicht gehabt, sowie
im ganzen vier Armen und vier Beine
Sie bewegten sich mit ansehnlicher Geschwindigkeit fort, indem sie ein Rad
um das andere schlugen.
Sie waren sehr stark und beschlossen den Himmel zu stürmen.
Die Götter fühlten sich bedroht und der Göttervater Zeus, war einen Augenblick ratlos.
Vernichten konnte er die Menschen nicht nicht, da ja die Götter, wie aus Goethes
Gedicht "Prometheus" zu entnehmen ist "von Opfersteuer und Gebetshauch" ihre Majestät nährten.
Der Göttervater hatte aber eine Idee: die Menschen sollten längs halbiert werden.
So wurden sie zu "Halbstarken", d. h., sie waren höchstens noch halb so stark wie vorher.
Dazu verdoppelten sie sich an Zahl. So bekamen die Götter doppelt so viele Opfersteuern.
Sollten die Menschen wieder zu frech werden, so müßten sie noch eine Halbierung über sich ergehen laßen und zur Strafe als Profile durch das irdische Leben hüpfen.-----
Nach der ersten Verwirrung unter den halbierten Menschen suchte selbstverständlich jeder wie wild nach seiner anderen Hälfte ----- oder wenigstens nach irgendeiner - ob vom anderen oder vom gleichen Geschlecht.
So ist das menschliche Leben charakterisiert durch das ständige Rennen nach einer anderen Hälfte. Das dies nicht nur körperlicher Art ist, zeigt deutlich die Tatsache, daß man sich mit gewissen Hälften besser versteht als mit anderen.
Trifft man sich gar mit der richtigen Hälfte, so ist die Harmonie neben dem Körperlichen auch Geistig und im seelischen Mitschwingen vollkommen.